Im Krisenfuchs Report bietet die Krisenfuchs Redaktion einen aktuellen Pressedigest sowie Kommentare und Tipps zu aktuellen Krisen und zur Krisenvorsorge.
Editorial Krisenfuchs Report #1
Herzlich willkommen in der Multi-Krise!
Es herrscht eine allgemein große Verunsicherung angesichts der aktuelle Vielfach-Krise. Viele Menschen halten ihr Geld zusammen und werden zu Krisen- und Sparfüchsen. Und das aus gutem Grund, denn Kredite werden durch steigende Zinsen und die Profitgier der Banken teurer, wir stecken in einer Immobilien- und Wirtschaftskrise und die grassierende Inflation hat uns nach wie vor fest im Griff. Es scheint, als grüße uns täglich eine neue Krise – zusätzlich zu den „Metakrisen“ Energiekrise, Klimakrise und Flüchtlingskrise sowie dem Krieg um die Ukraine.
Niemand kann vorhersagen, welche Folgen noch alles auf uns zukommen – aber wir können (zumindest im persönlichen Rahmen) vorsorgen und die Krisen managen. So wie es ein richtiger Krisenfuchs tun würde. Die Vorbereitung auf und das Management von mögliche(n) Krisensituationen und Krisenzeiten kann unterschiedliche Ansätze haben und sollte sorgfältig und bedacht durchgeführt werden. Die Krisenfuchs-Redaktion ist angetreten, um Informationen, Einschätzungen sowie hilfreiches Tipps und Tricks vor, während und nach Krisenzeiten zu geben. Gerade in multiplen Krisenzeiten wie aktuell.
Ein Krisenfuchs-Mindset ist wichtig, wird aber oft ausgeblendet. Mehr Flexibilität trotz Krise, lieber weniger arbeiten und mehr leben – wer will das nicht? Doch das läuft nur durch bewussten Verzicht und systematische, auch psychologische Vorsorge. Residenz ist erlernbar und muss geübt werden. Krisen sind übrigens nicht nur schlecht, sondern sie wirken als schonungslose Vergrößerungsgläser: Sie machen rücksichtslos sichtbar, was zuvor gerne ausgeblendet wurde – oder erst gar nicht denkbar schien. Wie der der Russland-Ukraine Krieg vor den Toren Europas. Er zeigt, dass der Frieden, den wir (zumindest in Zentraleuropa) für selbstverständlich hielten, nur eine Illusion ist. Und die Corona-Krise hat offengelegt, wie verwundbar und wie fragil jeder Einzelne von uns ist und die Gesellschaft insgesamt. Nun ist unsere Gesellschaft insgesamt mehr als erschöpft. Angesichts der multiplen Krisen ohne Ende leiden wir an einem kollektiven Burnout!!
Es wurde mittlerweile von vielen erkannt, wie ungemein kräftezehrend die Jahre mit Corona gewesen sind (und mitunter noch sein werden?!). Nach der Corona-Pandemie hätte man unbedingt erstmal eine längere Erholungsphase gebraucht, doch das Gegenteil ist der Fall, denn eine Krise folgt auf die nächste. Oder präziser: Wir befinden uns in Zeiten multipler Krisen, die sich gegenseitig überlagern und noch gegenseitig verstärken! Auf die akute Corona-Krise folgte direkt der nicht enden wollende Krieg Russlands gegen die Ukraine. Der Krieg ist verbunden mit starker Inflation, einer Wirtschafts- und Energiekrise sowie starken Fluchtbewegungen und weiter extrem steigenden Asylzahlen. Das kollektive Ohnmachtsgefühl, dass viele leider nur allzu gut aus der Corona-Zeit kennen, breitet sich erneut aus. Es herrscht der Eindruck, dass stets wieder etwas dazwischen kommt, was man selbst nicht beeinflussen oder gar kontrollieren kann. Forscher konstatieren daher zu recht, dass die ganze Gesellschaft an einer „posttraumatischen Belastungsstörung“ leide. Hinzu kommt die Unfähigkeit, Untätigkeit und Zerstrittenheit der Ampel-Regierung. Deutschland rauscht nicht mit Vollgas in die Krise, sondern in die Krisen! Ein Krisenfuchs zieht daraus die richtigen Schritte und bereitet sich vor. Krisenvorsorge und Krisenmanagement heißen die Gebote der Stunde.
Nicht nur materiell, sondern auch auf der psychologischen Ressourcenseite sind wir alle mittlerweile extrem schwach. Wir haben in den letzten Jahren mit der Corona-Pandemie eine lebensgefährliche und tödliche Bedrohung mitgemacht und uns davon noch lange nicht erholt. Die Krisenthemen haben sich zwar geändert, aber der tägliche Bedrohungszustand ist geblieben.
Nach einer aktuellen repräsentativen Studie des Rheingold-Instituts mit 1.000 Befragten und 35 tiefenpsychologischen Interviews ziehen sich die Deutschen als Reaktion auf die Krisenkaskade mehr und mehr ins Private zurück. Demnach dominiert ein „diffuses Grundgefühl der Bedrohung und Endzeitstimmung“. Um sich selbst zu schützen, verengen die Menschen ihren Fokus auf die persönliche Lebenswelt. Der Rückzug ins Private – idealerweise in ein funktionierendes Netzwerk – ist eine wirksame Krisen-Lösungsstrategie. Doch Krisenfüchse haben ein ganzes Portfolio an Krisenbewältigungsstrategien, betrachten und akzeptieren Krisen nicht als Ausnahmezustand, sondern als den Normalzustand. Das unterscheidet Krisenfüchse vom Rest der Bevölkerung.
Krise ist jetzt; Krise ist immer. Werde Krisenfuchs und komme (besser) klar.
KRISEN PRESSEDIGEST
Im Folgenden haben wir einige Links und Einschätzungen rund um aktuelle Krisen zusammengestellt.
1. Deutschland – Krisenland
Deutschland in der Krise: „Wir haben viel zu verlieren“ | ZEIT ONLINE Wenn man die Nachrichten verfolgt, wirkt es, als steuerten wir auf den Untergang zu. Was macht das mit uns?
2. Wirtschaftliche Krisen
Krise für die Masse, Gewinne für Dax-Konzerne: Wie unfair ist die Zinswende? – Berliner Zeitung Kleine Unternehmen und Haushalte leiden unter den steigenden Zinsen. Doch große Unternehmen profitieren und legen Milliarden zurück. |
Zusammenfassung:
Krise für die Masse, Gewinne für Dax-Konzerne: Wie unfair ist die Zinswende?
Kleine Unternehmen und Haushalte leiden unter den steigenden Zinsen. Doch große Unternehmen profitieren und legen Milliarden zurück. Ist das gerecht?
Dispozinsen ziehen an – Überschuldung der Haushalte steigt
Die steigenden Zinsen treiben kleine Unternehmen in die Enge.
(…)
Und die Zinswende kommt auch ganz unten, bei den einfachen Privathaushalten an.
(…)
Die Verbraucherzentrale warnt, dass bereits jeder Siebte hierzulande in den letzten drei Monaten sein Konto überziehen musste.
Krisenfuchs Einschätzung:
Das miese Spiel der Banken, günstig Kredite aufzunehmen und dann zu Wucherzinsen an die Verbraucher, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) weiterzugeben, wird sich auch in Zukunft nicht ändern, solange die Politik keine entsprechenden Gesetze zum Schutz der Verbraucher und KMU erlässt und durchsetzt. Umso wichtiger ist es für Krisenfüchse, KEINE SCHULDEN zu machen bzw. Schulden zu minimieren. Nicht nur in Krisenzeiten sollte jeder Euro mindestens zweimal umgedreht werden, bevor er ausgegeben wird. Keine Schulden bedeuten erhebliche Freiheit und Unabhängigkeit.
Wer zuvor in Aktien (= Sachwerte-Investment) investiert hat, kann sich über erhebliche Gewinne freuen. Die Frage ist aber, wie lange die „Börsenparty“ noch weitergeht. Krisenfüchse sichern ihre Gewinne mit Ordern ab, bei denen die eigenen Aktien automatisch zu bestimmten Kursen verkauft werden. Die erzielten Gewinne können beispielsweise in die eigene Krisenvorsorge investiert werden – Ausrüstung, Vorräte, Edelmetalle, Weiterbildung, Sicherheit etc. Zudem setzen Krisenfüchse gerne auf ETFs, um Kosten bei ihren Börseninvestments zu sparen. Bei Einzelaktien halten sich Krisenfüchse an Warren Buffet: Nur Aktien kaufen, deren Geschäftsmodell und Produkte man versteht (Krisenfuchs Ergänzung: und die man selbst nutzt und gut findet). Hinweis: Dies ist nur die Meinung der Krisenfuchs Redaktion und stellt keine Geldanlage-Empfehlung dar.
„Das Haus brennt“: Deutschlands Chemieindustrie in der Krise merkur.de „Das Haus brennt“: Deutschlands Chemieindustrie in der Krise … Die deutsche Chemieindustrie leidet: Energiepreise, Rohstoffkosten und Inflation … |
Zusammenfassung:
Die deutsche Chemieindustrie leidet: Energiepreise, Rohstoffkosten und Inflation erschweren die Produktion. Erste Traditionsunternehmen schließen Werke. (…) Die Chemieindustrie ist ein Pfeiler der deutschen Wirtschaft, aber auch hochgradig energieintensiv. Infolge der starken Preissteigerungen am Energiemarkt steckt die gesamte Branche in der Krise. (…) Viele Unternehmen – zu 92 Prozent handelt es sich um kleine und mittlere Betriebe – streichen Arbeitsplätze. (…) Insgesamt beschäftigt die Chemieindustrie 466.000 Menschen und steht für fünf Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Darüber hinaus ist sie von großer Bedeutung für viele weitere Sektoren, denn sie liefert Materialien für Autohersteller, Landwirtschaft oder das Baugewerbe.
Krisenfuchs Einschätzung:
Auch die bislang gut bezahlten Chemie-Arbeiter müssen sich auf massive Entlassungen einstellen. Neben der Auto- und Bauindustrie wankt mit der Chemie-Industrie eine weitere Säule der deutsche Wirtschaft. Düstere Aussichten. Für risikofreudige Krisenfüchse ist der gesunkene Aktienkurs bspw. des DAX-Schwergewichts BASF aber möglicherweise interessant zum Einstieg.
Bei den persönlichen Vorräten sollte man schauen, was alles an chemischen Primär- und Sekundärprodukten ein- und nachgekauft werden sollte. Diese chemielastigen 30 Produkte sollten in jedem Haushalt in ausreichendem Umfang vorhanden sein:
- Wasserentkeimungstabletten
- Jodtabletten (für den Notfall bei radioaktiver Kontamination)
- Alkohol (zur Desinfektion und für medizinische Zwecke)
- Wasserstoffperoxid (zur Wundbehandlung und Desinfektion)
- Kochsalzlösung (für medizinische Zwecke und Hygiene)
- Natriumbicarbonat (Backpulver, vielseitig verwendbar)
- Essigessenz (Reinigung und Konservierung von Lebensmitteln)
- Zitronensäure (Konservierung von Lebensmitteln)
- Seife (hygienische Zwecke)
- Natron (als vielseitiges Reinigungsmittel)
- Brennspiritus (Koch- und Desinfektionszwecke)
- Petroleum (Beleuchtung und Heizung)
- Kerzen (Beleuchtung und Signalmittel)
- Streichhölzer und Feuerstarter
- Holzkohle (zum Kochen und Wasserfilterung)
- Aktivkohle (zum Filtern von Wasser und für medizinische Zwecke)
- Latexhandschuhe (medizinische Zwecke und Hygiene)
- Atemschutzmaske (Schutz vor Schadstoffen)
- Schutzbrille (Augenschutz)
- Kanister mit Treibstoff (für Fahrzeuge und Generatoren)
- Batterien
- Feuerlöscher
- Schnellkleber
- Dichtungsmittel
- Silikonöl (Schmierung und Konservierung)
- Insektizide und Schädlingsbekämpfungsmittel
- Schutzmasken (für verschiedene Zwecke)
- Reinigungsmittel
- Universalabsorber (z.B. für Öl, Chemikalien)
- Isolierband
Die Fußgängerzone wird 70: Krise auf der Flaniermeile – FAZ Wenn Christof Nolda sich das geschichtsträchtige Pflaster vor seinen Füßen so anschaut, kann er seine Sorgen nicht verbergen. |
Zusammenfassung:
„Zwischen leeren Schaufenstern und tristen Betonwüsten drängt sich eine Frage auf: Ist die Fußgängerzone ein Konzept von gestern? Ja.“
(…) Zukunft der Fußgängerzone. Denn klaglos ist keine Kommune. Nicht erst seit Corona verschwindet der Handel aus den Innenstädten. Nur ging durch die Pandemie eben schneller, was viele glaubten, hinauszögern zu können.
Krisenfuchs Einschätzung:
Der Abstieg der Gewerbe in den Innenstädten ist nicht aufzuhalten. Keine Parkplätze oder falls man doch mal einen findet 5 bis 10 Euro die Stunde – das können sich nur die wenigsten leisten. Deshalb funktionieren Luxusläden in Großstädten wie in Hamburg City, aber eben nicht in den typischen Mittelstädten. Das Onlinebusiness wird zudem immer mehr Marktanteile vereinnahmen. Das bedeutet für Krisenfüchse, bei Ausverkäufen und Ladenräumungen zuzuschlagen. Und ansonsten heißt es mittlerweile „support your local Online-Dealer“. Die Läden in den Innenstädten werden auch aufgrund der horrenden Mieten und Nebenkosten (v.a. Strom, Heizung, Energie, Wasser, Steuern und behördliche Auflagen etc.) nicht zu halten sein. Wer bei Amazon Aktien günstig einsteigen kann, begeht wohl keinen Fehler. Ansonsten sollten Krisenfüchse nach Nischen-Shops suchen, die man gerne unterstützt.
Die Laden- und Gewerbeflächen in den Innenstädten sollten als Wohnungen umgenutzt werden, um so der grassierenden und eskalierenden Wohnungsnot wirksam entgegenwirken zu können.
Wohnen: Steigende Zinsen, hohe Kosten: Die Bauwirtschaft trudelt in die Krise Augsburger Allgemeine |
Pflege-Krise: Behördenstau verschärft Personalnot | Politik – BILD.de Fast nirgends ist der Fachkräftemangel so krass wie in der Pflege. |
| Krise am Immobilienmarkt: Insolvenzen schüren Angst vor Pleitewelle – Handelsblatt Handelsblatt Die Krise am Immobilienmarkt zieht sich länger hin als erwartet, für viele Projektentwickler ist das existenzbedrohend. |
3. Geopolitische Krisen
Krise im Niger – Staatssekretär Flasbarth: Deutschland hält an humanitärer Hilfe fest Deutschlandfunk Krise im Niger Staatssekretär Flasbarth: Deutschland hält an humanitärer Hilfe fest. |
Die Bundesregierung will die humanitäre Hilfe für die Menschen im Niger trotz des Militärputsches dort fortsetzen.
(Aber:)
Man könne kein Geld an eine Regierung überweisen, die in der Hand von Putschisten sei.
Krisenfuchs Einschätzung:
Die Gelder und Güter, die in Deutschland an allen Ecken und Kanten fehlen (siehe bspw. Artikel Jobcenter in der Krise), werden nach wir vor planlos und mit wenig Aussicht auf Erfolg weiter in Länder transferiert, in denen sich die Warlords diese Gelder und Güter sichern, um ihren Kampf weiter voranzutreiben.
Auch dieser (Bürger)Krieg wird zu weiteren Flüchtlingsströmen nach Europa, und hier vor allem nach Deutschland, führen und die Abwärtsspirale weiter beschleunigen.
Zukunft Europas: Stell dir vor, es ist Krise – und keiner macht Politik – WELT Große Worte, kleine Taten – das ist das Prinzip der Europäischen Union. Wenn Politik aus Brüssel scheitert, müssen es die Länder ausbaden. |
4. TV-/ Streaming-Tipps:
Was wir aus der Krise lernen sollten – Filme online anschauen – RTL+
Welche Lehren können wir aus der bisher größten Krise der Nachkriegszeit ziehen? Wir haben mit Experten gesprochen. War der Staat zu inkonsequent?
Live: Deutsche Wirtschaft schwächelt: Ignoriert Scholz die Krise? – ZDFheute
Es herrscht Konjunkturflaute – aber Kanzler Olaf Scholz prophezeit ein Wirtschaftswunder …
Immobilienkrise in China droht Finanzsektor zu erreichen | tagesschau.de Die Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt greift offenbar langsam auf die Finanzbranche im Land über. So hat Zhongrong International Trust, … |
Live: Deutsche Wirtschaft schwächelt: Ignoriert Scholz die Krise? – ZDFheute
Es herrscht Konjunkturflaute – aber Kanzler Olaf Scholz prophezeit ein Wirtschaftswunder ..
5. Sonstiges
In der Krise auf Gold oder Bitcoin setzen? | SN.at Salzburger Nachrichten 6000 Jahre lang sicherte sich die Menschheit mit Gold gegen Krisen ab. Dabei ist die Krisenwährung selbst dem Einfluss vieler Faktoren ausgesetzt. |
EHI-Handelsdaten: Discounter sind Profiteure der Krise – Finanznachrichten Die Inflation in Deutschland hat die Lebensmittelpreise zuletzt in die Höhe getrieben. Als Reaktion auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben … |